KARIN GIER
Als Kind habe ich den Straßenmalern in Düsseldorf über die Schultern geschaut und die Liebe zur Malerei entdeckt. Nicht nur eine Schreinerei in unmittelbarer Nähe mit ihrem Geruch nach frischem Holz und jede Menge “Holzabfällen” als auch alte Mauern, Kellergänge und Fundstücke am Rhein bildeten einen unerschöpflichen Fundus, den es mit allen Sinnen zu entdecken galt. Die Vorliebe für die Haptik von Materialien ist bis heute geblieben und seit über 20 Jahren arbeite ich mit Erden aus dem heimischen Tagebau, der Umgebung oder von unterwegs. Auch Fundstücke mit ihren Abnutzungs- und Witterungsspuren wandern ins Atelier und sind oft Bestandteile meiner Bilder und Assemblagen. Alle diese Materialien sind für mich Zeitzeugen der Erdgeschichte, deren Materialität bis in die Urzeit zurückgeht. Mich faszinieren die Farben, Strukturen und der stetige Rhythmus, die Kraft der Natur, das Werden, Vergehen und wieder Werden. Ich arbeite vorwiegend informell, dabei sind Schichtung, Waschung, Aufbruch und Umbruch wichtige Aspekte im Arbeitsprozess.